Quelle: ÄrzteZeitung.de – EU4Health soll dazu beitragen, dass die Digitalisierung in den europäischen Gesundheitssystemen voranschreitet. Auch Diabetiker sollen davon profitieren.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die medizinische Versorgung in der Europäischen Union (EU) veraltet ist und eine schnelle und angemessene Reaktion in den Gesundheitssystemen der verschiedenen EU-Staaten fast unmöglich war. Das Programm EU4Health soll Abhilfe schaffen. Es soll dazu beitragen, dass in Zukunft besser innerhalb der EU auf größere Gesundheitsbedrohungen reagiert werden kann.

Prof. Chantal Mathieu, Vorsitzende des European Diabetes Forum (EUDF), befürchtet, dass dieses Programm nur Fokus auf Corona und künftige Pandemien lenke und nicht auf nicht-übertragbare Krankheiten wie Diabetes geschaut würde. Die Versorgung von Diabetikern könne verschlechtert werden, wenn der Schwerpunkt nur auf den Digitalisierungsprozess der Gesundheitssysteme liege.

Der rumänische Europaabgeordnete und Berichterstatter für EU4Health Christian-Silviu Buşoi widerspricht dem. Es gebe genügend Abgeordnete im Parlament, die Diabetes und nicht-übertragbare Krankheiten nicht aus dem Fokus lassen.

Bis 2025 soll ein Europäischer Gesundheitsdatenraum (European Health Data Space/EHDS) geschaffen werden, in welchem der DSGVO-konforme Austausch von Patientendaten interoperabel gewährleistet werden soll.

EHDS kann nur dann eine sinnvolle Einrichtung für diabetische Versorgung darstellen, wenn die in den verschiedenen europaweiten Diabetesregistern vorliegenden Daten, wissenschaftlich überprüft, standardisiert und interoperabel verfügbar gemacht würden.

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