Quelle: aerzteblatt.de – Der unmittelbare Nutzen für die Versorgung ist das Entscheidende bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), betonte dies bei einer Online-Veranstaltung des Arbeitskreises Gesundheit der Vertretungen der deutschen Länder bei der Europäischen Union (EU).
Für die Akzeptanz und damit auch für den langfristigen Erfolg von Digitalisierungsprojekten sei es sehr wichtig, weniger das „Was ist machbar?“ zu diskutieren als die Frage „Was ist sinnvoll?“ Nötig sei daher eine Debatte im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft allgemein, zu welchen konkreten Zwecken Prozesse im Gesundheitswesen digitalisiert und Daten erhoben und gespeichert werden sollen. Patientinnen und Patienten sollten selbst entscheiden können, welche Gesundheitsdaten erfasst und übermittelt würden. Hofmeister betonte das große Potential der Digitalisierung zur Verbesserung des Gesundheitswesens. Eine rein technische Diskussion über die Umsetzung gefährde jedoch die Akzeptanz und damit den Erfolg.
Bei der Veranstaltung diskutierten die Teilnehmenden auch über den grenzüberschreitenden Gebrauch von Gesundheitsdaten. Bernd Greve, Dezernent IT der KBV und Geschäftsführer der KBV-Tochter mio42, stellte die von der KBV entwickelten Medizinischen Informationsobjekte (MIOs) vor, die auch für den grenzüberschreitenden Gebrauch vorgesehen seien.